Das Dorian Gray, benannt in Anlehnung an das Buch „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde (siehe auch Dorian-Gray-Syndrom) war eine legendäre Diskothek der 80er Jahre im Frankfurter Rhein-Main-Flughafen. Im ehemaligen Parkhaus am Terminal 1 wurde am 8. November 1978 ein Club eröffnet, der sich am New Yorker Studio 54 orientierte. Bis zu 2.500 Gäste tanzten pro Nacht zu (vorwiegend) Techno-Musik. Die Gründer und Betreiber der „Mutter aller Großraumdiskotheken“ waren Gerd Schüler und Michael Presinger.
Die Diskothek überzeugte durch ihr Richard Long Sound System Design: Bedingt durch den Einsatz riesiger Hornlautsprecher, die mit JBL und Gauss Alnico Treibern bestückt waren, wurden trotz relativ geringer Verstärkerleistungen fantastische Sounds möglich. Neben den sehr druckvollen Bässen sorgten die berühmten JBL 075 Hochton Hornstrahler (Zitronenpressen) für das damals Disco-typische Klangbild aus massiven Bässen und zirrenden Höhen von enormem Druck und Klarheit. Das Plattenspielersystem bestand bis Mitte der 90er Jahre aus Thorens und später Technics Geräten. Die Soundanlage wurde von Richard Long entworfen.
Die Lichtanlage bestand aus Roten, Grünen & Orangen Neonröhren, die auf Spiegelflächen eine gewaltige optische Illusion erzeugten. Um die Tanzfläche des großen Clubs waren Sirenen von Amerikanischen Polizei-Autos der 70er Jahre & riesige Filmstudio Strahler installiert. Zu den Lightjockeys gehörten Alexander Metzger , Andreas Roerl, Frank Hildmann & Uwe Heinzelmann ( u.a. LJ der Musichall Frankfurt ) die zur Atmosphäre mit Nebel & Lichteffekten wirkten. Auch ein Grün-Laser war im Betrieb, der allerdings Mitte der 90er Jahre durch einen Defekt am Lasersystem abgebaut wurde.
Der Frankfurter Flughafen war das zu Hause des Dorian Gray. Angefangen mit dem Technoclub, von Talla 2XLC ins Leben gerufen, erlebte man dort vor allem Mitte der 90ziger unvergessene Partys. X-Mas Rave, Euphoria oder Marc Spoons Geburtstage es krachte immer heftig und gut. Die Afterhour am Sonntagmorgen erlangte Kultstatus und keine andere Afterhour schaffte je was im Dorian Gray abging. Zu einem der erste der Stunde im Dorian Gray gehörte neben Sven Väth auch Torsten Fenslau, welcher leider viel zu früh von uns gegangen ist.
Später waren DJs wie Andy Düx, Tom Wax oder Marc Spoon regelmäßig zu Gast an den Turntables. Hier der original Eintrag aus dem offiziellen Stadtführer der Frankfurter Verkehrsverbund (FVV) aus dem Jahre 1995: Dorian Gray Öffnungszeiten: Mittwoche und Donnerstag 22-4 Uhr, Freitags 12-6 Uhr, Samstags 21-11 Uhr Eintritt 10 DM Seit 1978 Flagschiff und Tanzpalast der schönen und Reichen.
Geboten werden mehrere Tanzflächen und ein futuristisches High-Tech-Ambiente mit cosmopolitischem Anstrich. Flankierende Maßnahmen wie Miß-Wahlen, "Tropische Nächte" und Formel 1-Parties erhöhen in schöner Regelmäsigkeit nicht nur den Promi-Faktor sondern auch die Promille-Grenze. Special: Freitag Techno-Club von "Techno-Papst" Talla arangiert.
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